Bald ist es wieder soweit und wir können den Tag der Regionen feiern. Wobei feiern nicht so das richtige Wort ist.
Nicht, weil der Tag der Regionen in diesem Jahr wegen der vielen Beschränkungen besonders klein ausfallen wird. Sondern deshalb, weil es vielen kleinen Firmen in unserer Region besonders schlecht geht. Dazu kommt bei uns Direktvermarktern noch die 3-jährige Dürre, welche uns nun schon in Folge schlechte Ernte einbringt. Wenn nicht sogar totaler Ernteausfall!
Warum geht es den Firmen so schlecht? Weil wenn wegen der Restriktionen der Coronakrise die Geschäfte schließen mußten, wurde eine lange Kette von Ereignissen in Gang gesetzt. Kein Verkauf im Geschäft, keine Abnahme bei den Produzenten, kein Geld für die Belegschaft und kein Geld für Miete, Kredit, Energie, Sozialversicherung, Steuer, und, und, und. Und das böse Erwachen kommt erst in den nächsten Monaten!
Dazu gab es keine Märkte, weil sie abgesagt wurden. Bei den wenigen Märkten, die nun doch stattfinden, lohnt sich das Hinstellen wegen der Beschränkungen eigentlich nicht mehr. Denn was für Umsatz soll ich machen, wenn nur wenige Leute den Platz betreten dürfen? Also zahlt man als Firma noch drauf. Nur um das Gefühl von Normalität zu verbreiten.
In meinem Umfeld haben schon einige Läden geschlossen. Für immer. Andere überlegen diesen Schritt.
Ich persönlich habe keine Corona-Beihilfe vom Staat nutzen können. Auch habe ich keinerlei Solidarität gespürt. Eher im Gegenteil: Plötzlich will jeder Sonderrabatte von mir! Besonders von denen, die rücksichtslos Urlaub in Risiko-Gebieten gemacht haben. Und wenn man sich mit Leuten, besonders denen aus der öffentlichen Verwaltung oder Politik, unterhält, dann wollen die einem die eigenen Sorgen nicht glauben! Denn die hatten ja die Schotten gleich dicht gemacht und gefreut, daß sie niemand stört. Das Geld kam bei denen ja pünktlich. Im Gegensatz zu uns kleinen Selbständigen und Künstlern.
Ich war nicht im Urlaub, habe noch nicht einmal mein Dorf verlassen können. Traurige Zeiten.
Und dennoch finde ich, wir dürfen den Tag der Regionen nicht ausfallen lassen! Deshalb habe ich dieses kleine Video gedreht. Denn unsere Region braucht jetzt mehr Zusammenhalt als sonst! Kleine Firmen, Selbständige und Künstler brauchen nun echte, ernst gemeinte Solidarität. Und nicht nur hohle Phrasen.
Denn schauen Sie sich doch um in unseren Städten. Noch mehr tote Schaufenster verkraftet keine funktionierende Stadt! Und den großen Internetfirmen ist die Kultur in unseren Gemeinden mehr als egal.
Doch die Türen schließen, ist nicht der richtige Weg.
Also ich öffne deshalb zum Tag der Regionen meine Gartenpforte. Am 11. Oktober können Sie meinen Garten ab 14:00 Uhr zum letzten Mal in diesem Jahr besichtigen. Und wer nicht warten kann, nutzt den Gartensommer 2020 am 20. September.
Und was machen Sie?
Mehr zum Tag der Regionen gibt es auf www.tag-der-regionen.de