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Mein Mispelbrot

 

Mispel
 
In diesem Jahr hat mein Mispelbaum wirklich alle Erwartungen übertroffen! Mispelfrüchte ohne Ende! Da mußte ich mir echt einen Kopf machen, was ich alles daraus mache.

Klar, zuerst habe ich Unmengen an Mispel-Marmelade gekocht. Die ist lecker, gerade auch zu Weihnachten. Weil die Mispel ein wenig nach Datel und Feige schmeckt. Und so habe ich wirklich viele Gläser Marmelade kochen können. Die Menge stört mich hier weniger, weil ich ja vom Marmeladenverkauf lebe. (Die Mispel-Marmelade kann man auf meinem Shop www.gourmieze.de kaufen...)

Aber warum immer nur für andere Leute kochen? Und wo ich die Mispel - besonders in gekochtem Zustand - so liebe, kam mir das Mispelbrot in den Sinn. Dies ist eigentlich ein Konfekt. Aber beim Quittenbrot heißt es ja auch Quittenbrot.

Also mache ich aus meinen Mispeln nun Mispelbrot. Das geht ganz einfach:

Die schönen Mispeln müssen zuerst vom Baum. Sind sie noch nicht ganz reif, passiert da nicht viel. Ich warte aber immer ganz lang, bis sie zuckersüß am Baum sind. Dann sind die Mispeln aber butterweich und platzen bei der Ernte! Dies bedeutet: Die Früchte müssen nach dem Pflücken in kürzester Zeit verarbeitet werden!!! Es lebe die Nachtschicht!

Also war ich ganz früh aufgestanden und zum Pflücken meiner Mispeln gegangen. 

Dann die unzähligen Marmeladen gekocht! Und jetzt mein Mispelbrot.

Sind die Mispeln so weich wie meine, kann man sie roh durch die Flotte Lotte drehen. Sonst muß man sie eben vorher kochen. Die Flotte Lotte ist eine Art Mühle oder Passiersieb mit Kurbel. Nun ist der Haken an der Mispel, daß sie große Kerne hat. Ist die Lotte zu klein oder wackelig aufgebaut, hat man wenig Spaß beim Durchleiern der Früchte. Also machen Sie sich hier selber einen Kopf, wie Sie die Früchte passieren. Meine Flotte Lotte aus Italien ist ein Prachtstück. Sie passiert mit ihrer Größe nicht nur literweise Tomaten. Nein, meine schöne Italienerin ignoriert (meist ) die Kerne und das Passieren der Mispel ist ein Kinderspiel.

Unten kommt aus der Flotten Lotte schon nach wenigen Umdrehungen wunderbares Mispelmus heraus. Die Kerne und Schalen bleiben im Sieb und erfreuen später im Garten irgendwelche Wildtiere (denn ich habe die Mispel ja noch nicht gekocht!)

Das Mus landet jetzt in einem großen Kochtopf. Dazu gebe ich die gleiche Menge Zucker, etwas Wasser oder Saft. Wer will, würzt die Masse nach Belieben.

Unter ständigem Rühren wird die Mispelmasse nun mindestens 10 Minuten gekocht. Vorsicht heiß, spritzend und brennt schnell an!!! Faulheit beim Rühren wird hart bestraft!

Nach dem Kochen fülle ich das Mispelmus nun in tiefe Backbleche auf Backpapier und trockne diese bei niedriger Temperatur im Backofen. Das kann auch schon mal 2 Tage dauern...



Nach dem Trocknen erhalte ich eine feste Masse, die sich in Vierecke oder was auch immer schneiden läßt. So ein wenig wie Gummibeeren, nur viel köstlicher. Diese Stücke zuckere ich noch ein und packe sie in fest schließende Dosen oder Gläser, damit sie kein Wasser au der Luft ziehen können.

So habe ich in der Weihnachtszeit mein wunderbares Mispelbrot zum Naschen. Nach all der Arbeit verstehen Sie wohl auch, warum ich mein Mispelbrot nie verkaufen werde! 

Deshalb: Viel Spaß beim Nachmachen!

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